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Angeliki Gleixner-Egert will bei der Bürgermeisterwahl antreten – Kritik an Leerständen in der Altstadt

Dietfurt (khr) Der neu gegründete Dietfurter Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen will bei der Bürgermeisterwahl im März 2020 und danach im Stadtrat mitmischen. Die Sprecherin und stellvertretende Bundesdelegierte Angeliki Gleixner-Egert sowie Kreisrat und Sprecher Markus Reischl aus Dietfurt berichten in einem Gespräch mit dem DONAUKURIER, was der Ortsverband erreichen möchte.

Allen voran wollen die Grünen die „unsäglichen Bauprojekte korrigieren und künftig zu verhindern wissen“, kündigt Gleixner-Egert mit Blick auf die alten und neuen Bauten der BayWa, die Flutmulde und die Juraleitung P53 an. Bei den bereits stehenden Bauten denkt sie an eine Begrünung des Geländes, um Dietfurt für Einheimische und Urlauber als schönen Ort im Altmühltal zu erhalten. „Wir stellen uns die Frage, ob die Umsetzung der vorhandenen Begrünungspläne für Industrie- und Firmengelände wie bei Netto oder Hanwha vergessen, vernachlässigt oder nie in Angriff genommen worden ist“, sagt Gleixner-Egert, die sich von einer „Politik der Ja-Sager“ klar distanziert.

Noch nicht umgesetzte, die Stadt Dietfurt einengende Bauprojekte sollten nach Meinung der Grünen-Sprecherin, die auch Mitglied der Dietfurter Bürgerinitiative gegen die Stromtrasse ist, vermieden werden. Hilfreich dabei sei der enge Kontakt zur Bundesebene, was durch den Besuch des Bundestagsabgeordneten Stefan Schmidt am Unsinnigen Donnerstag zum Ausdruck gebracht worden sei. Dietfurt noch bayrisch-chinesischer zu gestalten, zum Beispiel durch das Aufstellen eines chinesischen Tores auf einer der Verkehrsinseln am Kreisel oder durch die Anlage eines chinesischen Parks im Hochwassergebiet, seien gestalterische Ideen für eine noch schönere Stadt.

„Wir wollen die Parkplatz- und Verkehrssituation in der Innenstadt verbessern. Da haben wir schon erste Überlegungen angestellt und vorläufige Konzepte erarbeitet.“ Denkbar wären nach ihren Worten Belade-Parkplätze nach österreichischem Vorbild. „Das sind eigens ausgewiesene, markierte Parkplätze, die temporär nur für Einkäufe oder Anlieferungen, sprich für das Be- oder Entladen genutzt werden“, erklärt Gleixner-Egert. Auch Reischl möchte ein modernes und zukunftsorientiertes Verkehrskonzept für die gesamte Innenstadt durchsetzen.

Ein Thema, das dem Ortsverband unter den Nägeln brennt, ist die Bekämpfung der vielen ungenutzten Ladenflächen durch ein durchdachtes Leerstands-Management. So gelte es, die Vermieter offensiv durch Werbung und Sonderkonditionen zu unterstützen, festgefahrene Denkmuster aufzubrechen und kreative Ideen umzusetzen, wie dies schon andere Kommunen vormachen würden. Auch um die Ansiedlung von mehr Gastronomie wollen sich die Grünen bemühen. Ein Regional- oder Biomarkt sei nötig für eine lebendige Innenstadt, in der auch die älteren Bürger die Geschäfte fußläufig erreichen können.

„Unser Wunsch ist eine barrierefreie Innenstadt mit interessanten Einkaufsmöglichkeiten für Senioren“, meint Reischl. Zum sozialen Wohnungsbau gebe es Förderprogramme, die bislang von der Stadt Dietfurt nicht umfänglich genutzt worden seien. Den sozialen Wohnungsbau gerade für junge Familien zu fördern und städtische Gebäude in Wohnungen umzuwandeln, sei eine Pflichtaufgabe der Stadt, erklärt Gleixner-Egert.

Ein Herzensthema des Ortsverbands ist das Thema „Elektromobilität fördern“, ergänzt Reischl. „Das Bewusstsein der Menschen muss sich ändern. Die nötigen Ladesäulen für Elektromobilität haben wir ja bereits teilweise. Eine zentrale E-Ladesäule in der Innenstadt ist allerdings noch wünschenswert“. Als fahrradfreundliche Kommune in Erscheinung zu treten, bei öffentlichen Veranstaltungen oder bei der Schulverpflegung auch Bio- und regionale Produkte anzubieten, seien kleinere Projekte, die es zu bewerkstelligen gelte, so Reischl. Auch der Ausbau der öffentlichen Nahverkehrsanbindungen hin zu einem Rufbus für die stark nachgefragte Strecke zwischen Dietfurt und Beilngries in Kooperation mit dem Landkreis Eichstätt sei erstrebenswert, meint er. „Wir sollten die öffentlichen Nahverkehrsanbindungen unbedingt überprüfen, verbessern und bedarfsgerecht umwandeln“, erklärt der Grünen-Politiker. Der Ausbau der Radwege, wie etwa nach Hallenhausen, sei dem Ortsverband sehr wichtig. Denn gerade Senioren seien durch die Nutzung von Elektrofahrrädern länger mobil und sicher unterwegs.

Dietfurt zu einer Gemeinde mit unabhängiger, dezentraler Energieversorgung umzubauen, die mit Energie Geld verdient, das an die Bürger weitergegeben werden kann, wie es an anderen bayerischen Orten schon geschehe, steht ebenfalls auf der Agenda des Ortsverbands. „Ein Hauptanliegen von uns ist es, die Dörfer aktiver miteinzubinden, als das bislang der Fall ist und diese endlich einmal ernst zu nehmen“, unterstreicht Angeliki Gleixner-Egert.

Selbstverständlich möchte der Ortsverband zur Kommunalwahl eine Liste aufstellen, getreu dem Slogan „Wirtschaftlich, ökologisch arbeiten“. Zudem sei der Einzug in den Stadtrat das Ziel des Ortsverbands. Angeliki Gleixner-Egert möchte sich zudem als Bürgermeisterkandidatin aufstellen lassen. Warum die Grünen? „Wir brauchen eine Veränderung der Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat, um in Dietfurt mit neuen aktiven und kreativen Ideen, eingefahrene Wege zu verlassen, wir brauchen nicht noch mehr Ja-Sager, sondern ein politisches Streitgespräch“, findet Gleixner-Egert.

Der neue Ortsverband fühlt sich gut vom gesamten Kreisverband unterstützt. Die Grünenfraktion im Landkreis Neumarkt sei stolz, dass in Dietfurt nun ein Ortsverband auf die Beine gestellt wurde und eine weitere grüne Insel geschaffen wurde. Gleixner-Egert betont, wie sehr sich der Ortsverband über Bürger freue, die aktiv mitgestalten möchten. Hierzu sei es nicht einmal erforderlich, in die Partei einzutreten. Wer an einer Mitarbeit interessiert ist, kann sich bei Angeliki Gleixner-Egert unter der Telefonnummer (0157) 76084538 oder Markus Reischl unter (0160) 4011547 melden.